Pride 2023

WIE ZEIGST DU DICH?

Gemeinschaft
April 2023

Pride 2023Pride 2023

Bei Levi’s® steht der authentische Ausdruck von Persönlichkeit hinter allem, was wir tun: das gilt für unsere Kleidung, na klar, aber auch für unsere Werte. In unserer diesjährigen Pride-Kampagne treten wir für den Ausdruck von Persönlichkeit für einen größeren Zweck ein. Wir feiern, dass du dich zeigst. Und dass dich die Art, wie du dich anziehst, wie du bist, wie du liebst, was du kreierst und wie du für andere da bist, immer auch empowert, dich für andere zu zeigen.

Der schönste Beweis dafür ist unser Pride 2023 Cast: sechs inspirierende LGBTQ+ Individualist*innen aus der ganzen Welt und in allen Formen des persönlichen Ausdrucks.

Was sie alle gemeinsam haben? Sie leben genau so, wie sie es wollen und sie ermutigen andere, es ihnen gleich zu tun. Hier sind ihre Geschichten, in ihren eigenen Worten — und Bildern von Liam Woods. Liam ist trans* und non-binär und Liams Arbeit erzählt ehrlich und persönlich von queeren Personen und anderen marginalisierten Communities.

(They/Them)

DALZELL

Dalzell macht in Mexiko City Textilkunst und ist spezialisiert auf upgecyceltes, gender-inklusives Kleidungsdesign.

pride

Ich heiße Dalzell und ich bin non-binär. Meine Familie kommt aus Guerrero, und ich lebe jetzt in Mexiko City. Ich experimentiere mit Textilien und nutze übrig gebliebene Materialien, um Kunst und Kleidung herzustellen. Manchmal mache ich Kleidung für andere non-binäre Personen und es ist wunderschön zu sehen, wie Menschen meine Kunst lieben und mit ihr interagieren.

Meine Tante und meine Großmutter brachten mir Nähen bei, als ich fünf war. Ich fing an zu modeln, um mir eine Nähmaschine kaufen zu können, und als ich in der sechsten Klasse war, nähte ich mein erstes Shirt.

2020 spürte ich keine Verbindung zu meinem Körper und der Art, wie andere mich sahen. Ich nahm ab, richtig viel, weil ich eine schreckliche Vorstellung davon hatte, wie non-binär auszusehen hat.

Meine Rettung war das Nähen eigener Kleidung, weil ich nicht mehr denken musste „Welche Größe habe ich?“ oder „Das ist für Männer und das ist für Frauen.“ Du nähst einfach für dich. Kleidung wird für Menschen gemacht, nicht umgekehrt.

"Ich hoffe, dass die Art, wie ich bin und was ich mache, andere inspiriert. Ich hoffe, sie fühlen, dass sie nicht irgendwo reinpassen müssen, sondern einfach sie selbst sein können."

-Dalzell

pride

Ich zeige mich „mutig“. Und „verletzlich“. Ich glaube, dass das zusammenpasst, weil es Mut braucht, um verletzlich zu sein.

Ich hoffe, dass die Art, wie ich bin und was ich mache, andere inspiriert. Ich hoffe, sie fühlen, dass sie nicht irgendwo reinpassen müssen, sondern einfach sie selbst sein können.

HAST DU EINEN RAT FÜR MENSCHEN, DIE AUTHENTISCH LEBEN WOLLEN, ES FÜR SIE ABER NICHT IMMER EINFACH ODER SICHER IST?

Konzentriere dich darauf, dich von innen stark zu machen. Finde heraus, was dir ein sicheres, gutes Gefühl gibt. Das wird dir helfen, in dieser Welt zu überleben und selbstsicherer zu werden. Für mich ist das Zeit im Wald, die Gesellschaft bestimmter Personen, Musik, oder sogar Gerüche.

(She/Her & She/Her)

CAKE & BRITT

Gründerinnen des Kreativ-Kollektivs Girls Only, das in New York mit Tätowieren und Aktionen bedeutsame Erfahrungen für die Community schafft.

Cake: Ich bin Sam, aber meine Freund*innen nennen mich Cake. Irgendwer hat mich als Teenager so genannt, weil ich süß bin. Ich bin eine Puerto Rican Princess, Coney Island’s Finest, und jetzt lebe ich mit meiner Frau Britt in Brooklyn. Wir haben ein Kollektiv namens Girls Only, wir tätowieren und machen Aktionen für die Community.

Britt: Für uns ist der Name „Girls Only“ inklusiv, weil alle die „Girls“ sein können, verstehst du? Das hat nichts mit Geschlecht zu tun.

Ich komme aus Maryland, aber ich bin seit acht Jahren in New York. Ich sage von mir selbst, ich bin hauptberufliche Menschenfreundin. Ich arbeite im Personalwesen, und bei Girls Only bringe ich als Person hinter den Kulissen Leute zusammen.

Cake: Unsere Arbeit für die Community hat etwas sehr Persönliches. Ich komme aus einer liebevollen Familie und hatte immer riesige Geburtstage, also haben wir mal eine Party für Kinder in einem Frauenhaus veranstaltet. Ich erinnere mich, wie ein Mädchen sagte —und ich muss weinen, wenn ich dran denke— „Ich fühle mich wie eine Prinzessin“. Das habe ich nie vergessen.

Britt: Das ist echt Arbeit, weisst du? Während der Pandemie haben wir einen Kühlschrank aufgestellt und Familien in Coney Island mit Essen versorgt. In diesen Momenten kannst du dich kneifen und die Mitmenschlichkeit fühlen.

Auf die Frage, wie wir uns zeigen, würde ich sagen, dass „echt“ es am besten trifft. Girls Only fühlt sich ganz natürlich an. Wir haben diese authentische Art, Menschen zusammenzubringen, Freund*innen, Familie, Leute, die wir gar nicht kennen, und am Ende fühlen sich alle als Teil des Teams.

Wir sind unglaublich dankbar dafür, wie wir leben dürfen, aber es macht sehr demütig. Du kannst es dir nicht vorstellen, bis du da draußen bist. Je mehr wir als Individuen gewachsen sind, desto mehr haben wir verstanden, wie wichtig die Räume sind, die wir für andere schaffen.

"Du musst mich nicht verstehen. Aber respektiere mich."

-Cake

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HAST DU EINEN RAT FÜR MENSCHEN, DIE AUTHENTISCH LEBEN WOLLEN, ES FÜR SIE ABER NICHT IMMER EINFACH ODER SICHER IST?

Cake: Wenn es geht, pack zusammen und ziehe in eine Stadt. Ich bin in New York City mit ungefähr einer Million queeren Personen in meiner Familie aufgewachsen. Aber ich verstehe, wenn du dich an unsicheren Orten nicht traust, dich zu zeigen. Du hast nur ein Leben, und das solltest du nutzen. Es wird immer etwas geben, das die Leute nicht mögen, aber sei, wer du bist. Dein Glück steht an erster Stelle. So einfach ist das.

Britt: Liebe die Person, die du sein willst und fang einfach an, sie zu sein. Ich fing an, mich komplett in meinem Körper durch Piercings, Tattoos, meine Haare und alles zu fühlen, worüber ich mich ausdrücke.

Das andere ist: Schreibe Tagebuch auf deinem persönlichen Weg. Sehen und Wertschätzen, wie du über die Zeit gewachsen bist, ist auch Teil von persönlichem Ausdruck. Schau zurück und sieh, wie viel du schon geschafft hast.

WIE SOLLTEN SICH ANDERE FÜR DICH ZEIGEN? UND DIE LGBTQ+ COMMUNITY INSGESAMT?

Cake: Als Ally ist Zuhören das beste, was du tun kannst. Sogar bei Leuten, mit denen du nicht einer Meinung bist, so lang sie nicht verletzend anderen gegenüber sind. Viele Probleme in der Welt haben damit zu tun, dass die Menschen sich nicht mehr zuhören.

Britt: Warte, bevor du urteilst. Du weisst nie, was die Person erlebt hat. Das wars schon. Punkt. Und hör aktiv zu. Es gibt einen Unterschied zwischen Zuhören und aktivem Zuhören. Es erlaubt dir, dich in die Lage der Erzählenden zu versetzen.

"Warte, bevor du urteilst. Du weisst nie, was die Person erlebt hat. Das wars schon. Punkt."

-Britt

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(He/They)

TANAKA

Londoner Poet und Mental Health Ersthelfer, der Workshops zur Stärkung von Autonomie und persönlichem Ausdruck gibt.

PRIDE

Ich heiße Tanaka, komme aus und lebe in London. Die Leute nennen mich Spoken Word Artist, aber ich bezeichne mich selbst als Poet. Während der Pandemie wurde ich zum Mental Health Ersthelfer. Ich gebe Workshops zu den Themen Schreiben, Autonomie und persönlicher Ausdruck. Darin zeige ich Wege auf, wie du dich finden, dich emotional regulieren und jeden Tag artikulieren kannst, wie du dich fühlst.

Als ich mich damit beschäftigt habe, dass ich trans* bin und mein Umfeld das nicht akzeptierte, begann ich zu schreiben, um die Anspannung und die Selbstzweifel loszuwerden.

Ich zeige mich „mitfühlend“. Zu urteilen ist so leicht, und außerdem auch noch für alle kostenlos. Aber für Mitgefühl müssen die Menschen bezahlen, obwohl es kostenlos sein sollte.

Ich weiss, wie es ist, wenn du viel von dir verstecken musst, sobald du durch eine bestimmte Tür gehst. Das kann so hart sein. Also teile ich meine Gedichte mit mir und mit anderen. Weil die anderen, das bin ich ja auch. Ich sehe mich in den Menschen, die mir zuhören.

Ich finde es wichtig, mich als Storyteller zu zeigen, Wer erzählt denn sonst die Geschichten, die andere sich nicht trauen zu erzählen?

„Ich finde es wichtig, mich als Storyteller zu zeigen. Wer erzählt denn sonst die Geschichten, die andere sich nicht trauen zu erzählen?“

-Tanaka

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HAST DU EINEN RAT FÜR MENSCHEN, DIE AUTHENTISCH LEBEN WOLLEN, ES FÜR SIE ABER NICHT IMMER EINFACH ODER SICHER IST?

Wenn du auch für dich selbst nicht dein wahres Ich leben kannst, empfehle ich dir, einmal die Woche für eine Minute aufzuschreiben, wie es dir geht. Stelle einen Wecker. Und dann werden aus einer Minute fünf, oder zehn, und du wirst sagen: „Warte, in diesen Minuten muss ich mich nicht um die Meinung anderer Leute kümmern. Es gibt nur mich und meinen Stift oder meine Notizen-App, das ist unser Geheimnis.“ Genau das ist Tagebuch schreiben: Deine eigenen Geheimnisse für dich behalten.

Außerdem habe ich kürzlich Comedy Clubs für mich entdeckt. Davor, Comedian zu sein, habe ich richtig Angst, aber der Mut anderer tröstet mich — das hilft.

WIE SOLLTEN SICH ANDERE FÜR DICH ZEIGEN? UND DIE LGBTQ+ COMMUNITY INSGESAMT?

Sei die erste Person im Raum, die ihre Pronomen sagt. Das drückt in wenigen Worten so viel aus.

Damit sagst du allen: „Ich bin ein Ally und mir ist bewusst, dass es Menschen gibt, deren Pronomen nicht so übereinstimmen wie meine.“

Es ist cool, in Gay Clubs zu gehen. Auch Pride Events machen echt Spaß. Aber korrigierst du deine Mutter, wenn sie deine Freund*innen misgendert?

Und wenn es für dich sicher ist, sag was. Du musst nicht viel sagen, aber wenn du dich gerade machst, wenn jemand belästigt wird, kann das die Realität der Person verändern — sie wird sich nicht mehr so verängstigt und allein fühlen.

(She/Her)

TOSHI

Als CEO von Tokyo Rebels, der einzigen Modelagentur der Stadt mit einer queeren Gründerin, arbeitet sie daran, die japanische Modeindustrie inklusiver zu machen.

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Ich bin Toshi. Ich komme aus Nagoya, Japan, lebe aber jetzt in Tokio. Mir gehört Tokyo Rebels, Inc. Als Inhaberin einer japanischen Modelagentur haben die Menschen bestimmte Erwartungen an mein Aussehen und meinen Kleidungsstil. Aber ich mag nicht in Schubladen gesteckt werden. Also tauche ich einfach mit meinem Iro auf und die Leute so: „Whoa! Wer ist sie?“

Als ich jünger war, war es NICHT ok, queer und ich selbst zu sein. Ich hatte keinen Safe Space. Also wollte ich meinen eigenen bauen. Modeling war die perfekte Möglichkeit, diverse Menschen von überall nach Tokio zu bringen und eine Welt zu schaffen, die ich mir als queeres Kid in Japan gewünscht hätte.

„Ich mag nicht in Schubladen gesteckt werden. Also tauche ich einfach mit meinem Iro auf und die Leute so: ‚Whoa! Wer ist sie?‘“

-Toshi

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Ich zeige mich „rebellisch“. Ich bin zu 110% queer und mich als queere Frau zu zeigen, die sich nicht traditionell femme kleidet, ist in Japan schon ein Statement. In meiner Kultur wird von einer Frau erwartet, sich auf eine bestimmte Art zu kleiden und zu verhalten. Ich will all diese Regeln brechen.

Ich dachte, die Modeindustrie in Japan wäre offener, aber sie ist es nicht. Ich will rausgehen, Grenzen verschieben, um den Horizont der Leute zu erweitern. Ich will ihnen zeigen, dass es uns gibt, dass es ganz natürlich ist und dass alle dazugehören sollten.

HAST DU EINEN RAT FÜR MENSCHEN, DIE AUTHENTISCH LEBEN WOLLEN, ES FÜR SIE ABER NICHT IMMER EINFACH ODER SICHER IST?

Trenne dich von Leuten, die dich beurteilen oder unglücklich machen. Das ist manchmal hart, aber so habe ich es gemacht.

Wenn du nicht leben kannst, wie du willst oder versuchst, dich anzupassen, wird dich das niemals glücklich machen. Also: Schaffe dir deinen eigenen Safe Space aus Leuten, die dich genau so lieben, wie du bist.

WIE SOLLTEN SICH ANDERE FÜR DICH ZEIGEN? UND DIE LGBTQ+ COMMUNITY INSGESAMT?

Proteste sind in Japan kein großes Thema, deshalb wünschte ich mir, die Leute würden mehr ihre Stimme erheben. Besonders cis Männer, weil die Kultur hier so männerdominiert ist.'

In Japan haben wir aus der LGBTQ+ Community keine Rechte. Wir dürfen nicht mal heiraten. Offen zu leben, ist ein Problem. Manche finden es sehr schwer, einfach sie selbst zu sein.

Aber die Männer haben so viel Macht. Sie sind die, die etwas ändern können.

(He/Him)

SEAN

Der Line Dance Lehrer bei Stud Country in Los Angeles ist entschlossen, die queere Line Dancing Community am Laufen zu halten, erst Recht, nachdem sie während COVID-19 ihre Stamm-Bar verloren haben.

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Ich heiße Sean. Ich komme aus San Bruno, Kalifornien, und arbeite als Lehrer bei Stud Country, einem Line Dancing Club, der in verschiedene Venues in Los Angeles stattfindet. Die Geschichte des queeren Country Dancing interessiert mich sehr, und ich möchte sie am Leben erhalten, indem ich ihr den Raum gebe, sich zu verändern und zu wachsen.

Ich wollte nie Lehrer werden. Als ich nach LA zog, erzählte mir jemand von Oil Can Harry’s, der 1968 eröffneten Gay Bar, die zweimal wöchentlich Line Dancing veranstaltete. Ich war sofort verliebt und fünf Jahre lang jedes Mal dabei. Dann wird es traurig: Oil Can Harry’s musste während Covid schließen.

Um die Lücke zu füllen, bat mich ein Freund mit einem Tanzstudio, dort zu unterrichten. Da kamen all die Leute, die keine Erfahrung im Line Dancing hatten und daraus entwickelte sich eine ganz neue Community.

„Du musst dich einfach nur jeden Tag zeigen. Manchmal machst du das nur mit halber Kraft, und das ist genug.“

-Sean

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Line Dancing kannst du nicht allein machen. Und die queere Line Dancing Community zu vergrößern, erfüllt mich. Ich mache das nicht mehr für mich, ich mache das für alle. Es ist ein bisschen kitschig, aber es macht Spaß und es ist einfach verdammt schön, zusammen auf der Tanzfläche zu sein.

Ich zeige mich „jeden Tag“. Manchmal nur mit halber Kraft, aber das ist auch genug. Du musst nicht immer im Mittelpunkt stehen oder alle beeindrucken. Alles, was du tun solltest, ist jeden Tag da sein und dazu beitragen, dass alle sich gut fühlen.

HAST DU EINEN RAT FÜR MENSCHEN, DIE AUTHENTISCH LEBEN WOLLEN, ES FÜR SIE ABER NICHT IMMER EINFACH ODER SICHER IST?k

Wenn du einen Safe Place findest, ist es wichtig, dabei zu bleiben. Ob es eine Aktivität, eine Community oder deine Arbeit ist, wenn du etwas hast, zu dem du regelmäßig gehen kannst, bringt dich das durch die Woche und sorgt dafür, dass sich alles okay anfühlt…

Das war für mich am Anfang das Line Dancing, und das teile ich jetzt mit anderen.

Wenn du so etwas noch nicht gefunden hast, suche dir eine*n Freund*in und probiere etwas Neues. Und stelle dir vor, was sich daraus alles Gutes entwickeln kann. Ich hatte solche Angst vorm Unterrichten. Aber statt mir Sorgen zu machen, was alles schief laufen kann, habe ich mich gefragt: „Wie kann ich es richtig machen?“

*Zur Unterstützung dieser Kollektion spendet Levi's® jährlich 100.000 USD an Outright International, eine globale Organisation, die sich für die Menschenrechte von LGBTQ+ Personen auf der ganzen Welt einsetzt.